Bundesanstalt für Wasserbau
Neubau einer Multifunktionshalle
Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) steht in einer über 100-jährigen wissenschaftlichen Tradition im Dienste des Verkehrswasserbaus. Die neue Multifunktionshalle ersetzt die abgängige alte Halle.
Am Standort Hamburg im westlichen Stadtteil Rissen liegt der Schwerpunkt auf Wasserbau im Küstenbereich. Ebenfalls in Hamburg sind das Referat Geotechnik Nord, das Referat Schiffstechnik und die Geschäftsstelle des KFKI – ein Zusammenschluss der in der Küstenforschung tätigen Verwaltungen des Bundes und der Länder - angesiedelt.
Die ursprüngliche Bestandshalle 5 war nur noch eingeschränkt nutzbar. Ende 2014 wurde sie außer Betrieb genommen und durch einen Neubau ersetzt. In diesem Neubau ist unter anderem ein Hochwasserbehälter für die Versuchsbecken in der Halle 1 angesiedelt, dessen Planung mit einem hohen Aufwand verbunden war.
Das neue freistehende Gebäude mit einer Grundfläche von rund 1.100 Quadratmetern besteht aus drei von außen sichtbaren Teilen. Bei dem ersten Teil handelt es sich um den Hochwasserbehälter mit einer Firsthöhe von 7,50 Meter, der als Wasserreservoir für die Versuchsbecken in Halle 1 dient und über eine Pumpe mit dem bestehenden Verbindungsrohr zu Halle 1 verbunden ist. Der Behälter ist allseitig durch die wasserundurchlässigen Beton-Wände umschlossen und hat ein Fassungsvermögen von 1.400 Kubikmetern. Zur Aussteifung der Behälterwände wurden am Wandkopf dreieckförmige Stahlbetondecken mit einem Randunterzug vorgesehen. Die Halle erhielt jeweils in den Hauptachsen fußeingespannte Kragstützen innerhalb der Außenwände, die über die Stahlbeton-Gründungsbalken (Streifenfundamente) in die Stahlbetonsohle eingespannt sind. An den Hochbehälter angrenzend erstreckt sich der fünf Meter hohe Mittelteil mit den Lagerräumen unter anderem für Bodenproben, einer Schlosserei und Tischlerei sowie den Umkleiden. Die Außenwände sind als Mauerwerk mit wärmegedämmtem Hochlochziegel ausgebildet. Die Lochfassade erhielt seitlich Fenster- und Türöffnungen und zwischen Lager und Arbeitsbereich eine Rolltoröffnung. Der dritte sechs Meter hohe Gebäudeteil besteht aus einem Innen- und einem überdachten Außenbereich. Die Wandkonstruktion des Lagerraumes besteht aus Betonstützen und einer Isopaneelen-Verkleidung. Diese Art der Verkleidung diente auch der Fassadengestaltung für den Behälterbau. Die Dachkonstruktion wurde für alle Gebäudeteile identisch als Kaltdach-Konstruktion mit Nagelplatten-Dachbindern geplant. Die Isolierung des Dachs erfolgte von unten. Als effektive Lösung für die Beheizung der Halle wählte man Deckenstrahlplatten.
Baudaten
Objekt: Ersatzneubau Multifunktionshalle 5
Liegenschaft: Bundesamt für Wasserbau (BAW), Wedeler Landstraße 157, 22559 Hamburg
Maßnahmenträger: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Architekt: ANSSP Architekten Naeve Schroff Schäfer Partnerschaft, Hamburg
Projektleitung: BBA, Hamburg
Bauzeit: September 2015 – Februar 2018
Brutto-Grundfläche: 1.098 m²
Baukosten : ca. 2.37 Mio. € (KG 200 - 700)