Quelle: BBA
Zoll Hamburg
Neubau des Hauptzollamtes
Das neue Dienstgebäude wurde in zentraler Lage auf einem bereits vorher als Zollstandort genutzten Grundstück im Elbtorquartier errichtet.
Der Zoll mit seinen vielfältigen Aufgaben sorgt dafür, dass die internationale Lieferkette in Deutschland schnell, sicher und reibungslos läuft. Damit wird ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft garantiert und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Von den insgesamt acht Hauptzollämtern im Bereich der Bundesfinanzdirektion Nord (mit Sitz in der Freien und Hansestadt Hamburg) befinden sich alleine drei auf Hamburger Gebiet, nämlich die Hauptzollämter Hamburg-Stadt, Hamburg-Jonas und Hamburg-Hafen.
Mit dem Neubau für das Hauptzollamt Hamburg-Stadt und das Zollamt Post wurden die bislang verstreut untergebrachten Dienststellen an einem einzigen Standort in der Hafen-City Hamburg, zusammengeführt. Die rund 550 Mitarbeiter können nunmehr in einem Haus zusammen arbeiten und serviceorientiert als erste Ansprechpartner für die Wirtschaft, da sein Bauherr ist, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Für den Entwurf des Neubaus hatte die Bundesbauabteilung Hamburg 2007 zu einem beschränkten Realisierungswettbewerb geladen.
Der Wettbewerbsbeitrag der Architekten Profesor Winking und Martin Froh wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Das siebengeschossige, kompakte L-förmige Gebäude bildet den nördlichen Kopf des Baublocks zwischen Shanghaiallee im Osten und Hongkongstraße im Westen eines 1.746 Quadratmeter großen Grundstücks im Bereich der östlichen Hafen-City. Im Norden grenzt das Gebäude an die Koreastraße und liegt direkt am Platz vor dem Maritimen Museum (Kaispeicher 1) und am Magdeburger Hafen. Aus der Trapezform des Grundstücks und dem Orthogonalen des Grundrisses wurden die vier unterschiedlichen Fensterbänder der Fassade entwickelt. Die plastische Ausformung des Baukörpers wird durch geschlossene Giebelflächen im Bereich der Eckräume gestärkt. Durch den Wechsel der Giebelflächen und Fensterbänder zwischen dem vierten und fünften Obergeschoss entsteht ein kraftvoller Baukörper, der auf die Dominanz und Proportionen der um- liegenden gründerzeitlichen Speicher reagiert.
Das Fassadenmaterial ist ein hart gebrannter dunkelrot-blauer Ziegel. Grün glasierte Ziegel in jeder vierten Schicht bilden irisierende Laufbänder, greifen die Farbe des Zolls auf und interpretieren die historischen Ziegeldekore der benachbarten Speicherstadt in Form einer modernen, zeitgemäßen Textur. Die Dachflächen wurden als Ausgleich für die hundertprozentige Überbauung begrünt und dienen als Vorhaltefläche für eine Photovoltaikanlage. Der Hauptzugang liegt an der Koreastraße. Über eine stufenlose Windfanganlage erreichen die Besucher und Nutzer eine Vorhalle mit Pförtnerloge. Im Erdgeschoss befindet sich auch die Schalterhalle des Zollamtes Post. Die Erschließung der oberen Geschosse erfolgt über die dem Eingangsportal gegenüberliegende Aufzugsgruppe sowie eine offene Treppe. So gelangen Besucher auf kurzem Weg in die Kassenhalle mit Zahlstelle im 1.Obergeschoss. Von dort erstreckt sich eine Halle über die darüber liegenden Geschosse und schafft einen natürlich belichteten Raum (Atrium). Eine weitere Besonderheit ist der große Besprechungsraum im 6. Jahrhundert. Obergeschoss mit Blick auf den Magdeburger Hafen. Bei der Planung wurden die Kriterien der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Baudaten
Objekt: Neubau Hauptzollamt Hamburg-Stadt mit Zollamt Post
Liegenschaft: Hauptzollamt Hamburg-Stadt, Koreastraße 4, 20457 Hamburg
Maßnahmentråger: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Architekt: Winking Froh Architekten BDA, Berlin/Hamburg
Projektleitung: BBA, Hamburg
Bauzeit: Mai 2009 — November 2011
Brutto-Grundfläche: 12.143 m²
Baukosten: ca. 14,8 Mio.€