Quelle: BBA
Sanierung der Schwimmhalle S2 der Helmut-Schmidt-Universität
Die Schwimmhalle wurde innerhalb von zwei Jahren von Grund auf saniert, wodurch der Primärenergiebedarf und der CO₂-Fußabdruck des Gebäudes maßgeblich minimiert wurden.
Das Sportzentrum der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg gehört als zentrale Einrichtung mit Sport- und Schwimmhalle, Außensportanlagen und diversen Fitnessstudios zum Angebot für die dort Studierenden.
Die Schwimmhalle wurde 1972 errichtet und in Betrieb genommen. Nach über vier Jahrzehnten beständiger Nutzung ergab sich die Notwendigkeit einer grundlegenden energetischen, technischen und besonders auch bauphysikalischen Sanierung.
Die bereits feststehende HSU-Campuserweiterung nahm dabei maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung des Gebäudes und der dazugehörigen Außenanlagen. Ebenso wurden die unmittelbar angrenzenden, seit 2017 unter Ensembleschutz stehenden Grünanlagen, als auch die direkten Blickbezüge zu den denkmalgeschützten Großbaukörpern der HSU, berücksichtigt. Daraus resultierend wurden Schwimmhalle und Außenanlagen planerisch mit dem übergeordneten Architektur- und Landschaftskonzept der HSU verwoben.

Neue energetische Standards
Durch die ab Februar 2020 begonnene Grundsanierung wurden der Primärenergiebedarf und CO₂-Fußabdruck des Gebäudes maßgeblich minimiert. Auch wurde ein Großteil der grauen Energie des Bestandsbaus durch die Einbindung vorhandener massiver Bauteile weitergenutzt, wie z.B. Keller, Betonbecken, Sprungturm, Hallentragwerk, Wandelemente und Spannbetondecke..
Oberhalb der Umkleiden schafft eine neue Wärme- und Technikzentrale Raum für die Lüftungstechnik, die u.a. durch Wärmerückgewinnung einen energetisch optimierten Betrieb gewährleistet. Die neue Hygiene- und Schwimmbadtechnik nimmt der Bestandskeller auf. Es ergibt sich dadurch im Erdgeschoss eine klare Raumabfolge mit Eingangsbereich, Umkleiden, Duschbereichen und Schwimmhalle. Ein detailliert abgestimmtes Farb- und Materialkonzept verbindet den Innen- und Außenbereich der Schwimmhalle schlüssig miteinander.

Erscheinungsbild
Die neue Gebäudehülle wurde als Vorhangfassade mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten realisiert. Die nach Süden ausgerichtete großflächige Pfosten-Riegel-Konstruktion ist mit 3-fach Sonnenschutzverglasung umgesetzt worden.
Das Eingangsportal wurde als Visitenkarte des Gebäudes mit 22 Zinkblechkassetten (Unterkassetten mit blauer Farbverlauf-Folie als Beschichtung und aufgeschraubte gelaserte Deckkassetten) verkleidet. Diese nehmen abstrahiert das Thema "Wasser" auf und entfalten ihre Fernwirkung in Richtung der Universitätslehrgebäude. Ein Portalrahmen mit integrierter LED-Streifbeleuchtung sorgt in der dunklen Jahreszeit für Orientierung und Sichtbarkeit des Eingangs auf der großflächigen Liegenschaft.
Eine geschwungene Naturstein-Treppenanlage verbindet die Schwimmhalle mit dem Campus, während daneben Sitzstufen und Rasenterrassen zum Verweilen einladen.
Baudaten
- Objekt: Grundsanierung Schwimmhalle S2
- Liegenschaft: Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, Douaumont-Kaserne, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg
- Maßnahmenträger: BAIUD Bw Kompetenzzentrum Baumanagement Kiel
- Architekt: geising + böker- gmbh, Hamburg
- Projektleitung: BBA Hamburg
- Bauzeit: Februar 2020 bis März 2022
- Brutto-Grundfläche: 1.060 m²
- Baukosten: ca. 7.542.000 € (KG 200- 700)
Weitere Informationen: Schwimmhalle der Helmut-Schmidt-Universität